Nachhaltigkeit
Grundlegendes Konzept und Lernprozess
Nachhaltigkeit Imperativ des Lebens selbst - Nachhaltigkeit durch Hans Carl von Carlowitz 1713 erstmals verbal verortet und ins Bewusstsein gehoben.
Nachhaltigkeit Begriffe inspirieren und entwickeln unser Denken.
300 Jahre Nachhaltigkeit: Angesichts der globalen Probleme heute hat der Begriff "Nachhaltigkeit" gegen Ende des 20. Jh´s den Wald verlassen und erfährt seither seine Bewusstwerdung in allen Lebensbereichen. Der Focus liegt dabei in den Themenfeldern Energie, Wasser, Boden, Erhalt der Biodiversität, Generationen- und soziale Gerechtigkeit. Die berühmte "Brundtland-Formel" (1987) betont mit dem Begriff "sustainable development", der "nachhaltigen Entwicklung", die Lebendigkeit und die Gestaltungsmöglichkeiten in den seit Rio (1992) bis heute
andauernden Folgeprozessen. Nicht überraschend, aber immer wieder neu zu bedenken: Die Basis unserer Existenz hängt nicht vom verfügbaren Kapital, sondern von den Ressourcen unserer einen Erde ab!
Deshalb ist das Prinzip der Nachhaltigkeit ein universelles und nicht auf den Wald beschränkt - obgleich der Wald eines der besten Lehrstücke bietet für die Erfahrbarkeit der komplexen Zusammenhänge und qualitativen Ebenen der Nachhaltigkeit und uns Menschen dafür einen Ort sinnlich erfahrbarer Ruhe bietet.
Qualitativer Sprung: Bewahrung statt Ausbeutung in Anerkennung eines Lebensprinzips!
Vermessung, Forsteinrichtung und forstliche Arithmetik führten historisch zunächst in den Altersklassenwald. Man strebte mit mechanistischem Denken ein Verfahren analog zu Agrarstrukturen an mit der Vorstellung von Maximierung, Homogenisierung, Standardisierung und Automatisierung von Anbau, Pflege und Ernte.
Zur Wende 19./20. Jh. wurde im Wald auf bemerkenswerte Weise das Verständnis von Nachhaltigkeit verfeinert und veredelt und dabei ein Mehrwert entwickelt auf einen zunächst auf reine Massenproduktion ausgelegten Begriff. Nach Karl Gayer und seinem Credo für den gemischten Wald (1886) prägte Alfred Möller (1922) durch seine im Tropenwald gemachten Beobachtungen den Begriff des "Waldwesens" und die Auffassung des Waldes als "Organismus" zu einer Zeit, als der Begriff "Ökosystem" noch gar nicht existierte.
Aus dieser ganzheitlichen Sichtweise entstand seine Idee des "Dauerwaldes" und aus der Dauerwald-Idee heraus folgte das Konzept der Naturgemäßen Waldwirtschaft wie sie seit 1950 in der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) und inzwischen europaweit praktiziert, diskutiert, untersucht und weiterentwickelt wird.
Erst über dieses Konzept kommen wir zu einer zeitgemäßen und umfassenden Nachhaltigkeit, wie sie in allen ihren Aspekten konsequenterweise verstanden werden muss! Die Idee und Definition des Dauerwaldes ist die Basis für die Grundsätze der "Naturgemäßen Waldwirtschaft". Ihr Grundgedanke ist die ganzheitliche Betrachtung des Waldes als dauerhaftes, vielgestaltiges und dynamisches Ökosystem. Der Dauerwald ist ein ungleichaltriger, gemischter und möglichst mit hochwertigen Vorräten bestockter, vertikal strukturierter und ökologisch
wertvoller Wald, in dem die Selbststeuerungsprozesse der Natur genutzt und erhalten werden.
Naturgemäße Waldwirtschaft basiert auf der Überzeugung, dass sich der Mensch im eigenen Interesse mit seinem Handeln in die ökologischen
Kreisläufe des Naturhaushalts integrieren muss. Jedes Ausscheren aus der Dynamik standörtlich angepasster Ökosysteme birgt die Gefahr künftig eingeschränkter Nutzungsoptionen und unbeherrschbarer Umweltsituationen in der Gegenwart und für folgende Generationen.Naturgemäße Waldwirtschaft verkörpert die Rückbesinnung auf die Dynamik natürlicher Waldökosysteme, die sich, standörtlich angepasst und im ökologischen Gleichgewicht, immer wieder aus sich selbst heraus regenerieren können. Urwald ist nicht Ziel, er dient aber als Vorbild hinsichtlich der Nutzung seiner Strukturen, Selbststeuerungsprozesse und Stabilität.
Die ökologische Stabilität eines naturnahen Waldes sichert die Nachhaltigkeit einer angepassten Nutzung zum Wohle des Menschen. Es ist der Anspruch der Naturgemäßen Waldwirtschaft, ein Bewirtschaftungskonzept zu verfolgen, das möglichst umfassend Ökologie und Ökonomie in ein nachhaltiges Gleichgewicht bringt. Der Mensch hat zunächst seine Ansprüche an den Wald und in Konsequenz seine Eingriffe in den Wald nach bestem Wissen auf ihre Auswirkungen zu überdenken.
Das Ziel naturgemäßer Waldwirtschaft ist der Erhalt oder die Wiederherstellung von Dauerwäldern, da nur das dauerhafte Waldgefüge alle Funktionen des Waldes nachhaltig gewährleisten kann.
Die Umsetzung erfolgt auf der Basis von Grundsätzen, die in der praktischen Arbeit mit Fachkompetenz, Ortskenntnis, Beobachtung und Engagement verwirklicht werden. Diese Tätigkeit findet im Wald immer mit dem Blick auf den Einzelbaum und die Einzelsituation statt, ohne dabei das Ganze aus den Augen zu verlieren. Diese Herausforderung bietet den Akteuren facettenreiche und immer wieder neue "Arbeitsräume" unter Einbeziehung von Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten - eine Arbeit für Kopf, Herz und Hand!
Starke Ziele - Starke Wälder
ANW
Bewirtschaftung + Bewahrung
Nachhaltigkeit Begriffe inspirieren und entwickeln unser Denken.
300 Jahre Nachhaltigkeit: Angesichts der globalen Probleme heute hat der Begriff "Nachhaltigkeit" gegen Ende des 20. Jh´s den Wald verlassen und erfährt seither seine Bewusstwerdung in allen Lebensbereichen. Der Focus liegt dabei in den Themenfeldern Energie, Wasser, Boden, Erhalt der Biodiversität, Generationen- und soziale Gerechtigkeit. Die berühmte "Brundtland-Formel" (1987) betont mit dem Begriff "sustainable development", der "nachhaltigen Entwicklung", die Lebendigkeit und die Gestaltungsmöglichkeiten in den seit Rio (1992) bis heute
andauernden Folgeprozessen. Nicht überraschend, aber immer wieder neu zu bedenken: Die Basis unserer Existenz hängt nicht vom verfügbaren Kapital, sondern von den Ressourcen unserer einen Erde ab!
Deshalb ist das Prinzip der Nachhaltigkeit ein universelles und nicht auf den Wald beschränkt - obgleich der Wald eines der besten Lehrstücke bietet für die Erfahrbarkeit der komplexen Zusammenhänge und qualitativen Ebenen der Nachhaltigkeit und uns Menschen dafür einen Ort sinnlich erfahrbarer Ruhe bietet.
Qualitativer Sprung: Bewahrung statt Ausbeutung in Anerkennung eines Lebensprinzips!
Vermessung, Forsteinrichtung und forstliche Arithmetik führten historisch zunächst in den Altersklassenwald. Man strebte mit mechanistischem Denken ein Verfahren analog zu Agrarstrukturen an mit der Vorstellung von Maximierung, Homogenisierung, Standardisierung und Automatisierung von Anbau, Pflege und Ernte.
Zur Wende 19./20. Jh. wurde im Wald auf bemerkenswerte Weise das Verständnis von Nachhaltigkeit verfeinert und veredelt und dabei ein Mehrwert entwickelt auf einen zunächst auf reine Massenproduktion ausgelegten Begriff. Nach Karl Gayer und seinem Credo für den gemischten Wald (1886) prägte Alfred Möller (1922) durch seine im Tropenwald gemachten Beobachtungen den Begriff des "Waldwesens" und die Auffassung des Waldes als "Organismus" zu einer Zeit, als der Begriff "Ökosystem" noch gar nicht existierte.
Aus dieser ganzheitlichen Sichtweise entstand seine Idee des "Dauerwaldes" und aus der Dauerwald-Idee heraus folgte das Konzept der Naturgemäßen Waldwirtschaft wie sie seit 1950 in der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) und inzwischen europaweit praktiziert, diskutiert, untersucht und weiterentwickelt wird.
Erst über dieses Konzept kommen wir zu einer zeitgemäßen und umfassenden Nachhaltigkeit, wie sie in allen ihren Aspekten konsequenterweise verstanden werden muss! Die Idee und Definition des Dauerwaldes ist die Basis für die Grundsätze der "Naturgemäßen Waldwirtschaft". Ihr Grundgedanke ist die ganzheitliche Betrachtung des Waldes als dauerhaftes, vielgestaltiges und dynamisches Ökosystem. Der Dauerwald ist ein ungleichaltriger, gemischter und möglichst mit hochwertigen Vorräten bestockter, vertikal strukturierter und ökologisch
wertvoller Wald, in dem die Selbststeuerungsprozesse der Natur genutzt und erhalten werden.
Naturgemäße Waldwirtschaft basiert auf der Überzeugung, dass sich der Mensch im eigenen Interesse mit seinem Handeln in die ökologischen
Kreisläufe des Naturhaushalts integrieren muss. Jedes Ausscheren aus der Dynamik standörtlich angepasster Ökosysteme birgt die Gefahr künftig eingeschränkter Nutzungsoptionen und unbeherrschbarer Umweltsituationen in der Gegenwart und für folgende Generationen.Naturgemäße Waldwirtschaft verkörpert die Rückbesinnung auf die Dynamik natürlicher Waldökosysteme, die sich, standörtlich angepasst und im ökologischen Gleichgewicht, immer wieder aus sich selbst heraus regenerieren können. Urwald ist nicht Ziel, er dient aber als Vorbild hinsichtlich der Nutzung seiner Strukturen, Selbststeuerungsprozesse und Stabilität.
Die ökologische Stabilität eines naturnahen Waldes sichert die Nachhaltigkeit einer angepassten Nutzung zum Wohle des Menschen. Es ist der Anspruch der Naturgemäßen Waldwirtschaft, ein Bewirtschaftungskonzept zu verfolgen, das möglichst umfassend Ökologie und Ökonomie in ein nachhaltiges Gleichgewicht bringt. Der Mensch hat zunächst seine Ansprüche an den Wald und in Konsequenz seine Eingriffe in den Wald nach bestem Wissen auf ihre Auswirkungen zu überdenken.
Das Ziel naturgemäßer Waldwirtschaft ist der Erhalt oder die Wiederherstellung von Dauerwäldern, da nur das dauerhafte Waldgefüge alle Funktionen des Waldes nachhaltig gewährleisten kann.
Die Umsetzung erfolgt auf der Basis von Grundsätzen, die in der praktischen Arbeit mit Fachkompetenz, Ortskenntnis, Beobachtung und Engagement verwirklicht werden. Diese Tätigkeit findet im Wald immer mit dem Blick auf den Einzelbaum und die Einzelsituation statt, ohne dabei das Ganze aus den Augen zu verlieren. Diese Herausforderung bietet den Akteuren facettenreiche und immer wieder neue "Arbeitsräume" unter Einbeziehung von Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten - eine Arbeit für Kopf, Herz und Hand!
Starke Ziele - Starke Wälder
ANW
Bewirtschaftung + Bewahrung